Geschichte unserer Genossenschaft

Der Name der Genossenschaft, nämlich „Eigenheim“ wurde ganz bewusst gewählt und unsere geschichtlichen Hintergründe reichen bis in das Jahr 1928 zurück.

Erfahren Sie hier interessante Fakten darüber, wie alles begann.

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Geschichtliche Hintergründe der Baugenossenschaft Eigenheim

Entstehung und Entwicklung

Der Mitinitiator der Baugenossenschaft "Eigenheim": Kaplan Christian Schwind (Bildmitte), um 1933 (Bild: Stadtarchiv Solingen)

Nach einer Gründungsversammlung am 19. August 1928 wurde unsere Genossenschaft am 27. August 1928 in das Genossenschaftsregister des Amtsgerichtes in Solingen eingetragen

Der 1. Weltkrieg war vorüber, die Inflation überwunden, über ein Jahrzehnt war so gut wie keine Wohnung gebaut worden. Die vorhandenen Wohnungen waren knapp und teuer. Es war keine Seltenheit, dass kinderreiche Familien auf engstem Raum wohnten.

Aus dieser damaligen Notlage heraus entstand unsere Genossenschaft mit dem Gedanken der Selbsthilfe. Es waren Männer des katholischen Arbeitervereins, aus dem damals noch nicht eingemeindeten Stadtteil Ohligs, die am 19. August 1928 eine Gründungsversammlung abhielten. Die Gründungsmitglieder waren in der Hauptsache Fabrik- und Heimarbeiter. Einige Fabrikanten, Handwerksmeister und Angestellte waren wohl mehr aus ideellen Gründen an der Sache beteiligt.

Der Name der Genossenschaft, nämlich „Eigenheim“ wurde ganz bewusst gewählt. Dahinter stand der Gedanke und das Ziel, den Mitgliedern die errichteten Häuser als Eigentum zu überlassen. Die Kaufanwartschaft sollte vorrangigen den kinderreichen Familien eingeräumt werden. Dass es hierzu nicht mehr kam, lag vermutlich an den damaligen schwierigen Verhältnissen: die Häuser wurden teurer als geplant und die Arbeitslosigkeit in der Zeit tat ihr übriges.

Erstaunlich scheint es uns heute, dass in dieser schwierigen Zeit bereits ein Jahr nach der Gründung der Genossenschaft die ersten 6 Häuser an der Dunkelnberger Straße errichtet und bezogen werden konnten. Möglich wurde dies durch eine finanzielle Starthilfe, die das katholische Erzbistum in Köln der Genossenschaft zukommen ließ. Im Stadtteil Wald wurde in dieser Zeit auch eine Baugenossenschaft unter gleichem Namen gegründet. Die beiden Bauvereine „Eigenheim Wald“ und „Eigenheim Ohligs“ wurden durch Beschluss der Mitglieder am 10. Mai 1939 zu einer Genossenschaft vereinigt.

Die Bautätigkeit ging zunächst zügig weiter. 1930 wurden fünf Häuser an der Schwanen- und Falkenstraße in Ohligs fertig gestellt und 1932 vier Häuser an der Palmenstraße in Wald. Damit war die Bautätigkeit für 20 Jahre zu Ende. Es begann die Zeit des Nationalsozialismus, dann kam der 2. Weltkrieg. Das Leid und Elend, das durch diesen Krieg über die Völker der Erde, so auch Deutschland hereinbrach, hat auch unsere Genossenschaft nicht verschont. In der Nacht zum 23. August 1943 wurden durch eine Luftmine 5 Häuser total zerstört und weitere 5 Häuser so schwer beschädigt, dass sie nicht mehr bewohnbar waren. Die Genossenschaft hatte in dieser Nacht etwa 40 % ihres Hausbestandes verloren. Aber das Furchtbarste war, 10 Menschen, darunter 2 Kinder, kamen in den Trümmern ums Leben.

Die durch Kriegseinwirkung beschädigten 5 Häuser wurden in den darauf folgenden 2 Jahren, mit aktiver Unterstützung der damaligen wenigen Mitgliedern, soweit wieder hergerichtet, dass die alten Mieter wieder einziehen konnten. Der Aufbau der total zerstörten Häuser an der Dunkelnberger und Schwanenstraße gelang erst im Jahr 1952. Damit war der Hausbestand aus der Zeit vor dem Krieg wieder vorhanden.

Die Wohnungsnot war in dieser Zeit sehr groß. So entstanden in den Jahren 1954 bis 1962 weitere 17 Häuser mit 120 Wohnungen an der Friedenstraße und 6 Häuser mit 32 Wohnungen auf der Eifel- und Spichernstraße. Die Wohnungen wurden mit öffentlichen Mitteln errichtet. Unsere Genossenschaft betreute in den 50er Jahren zwei Siedlungsgemeinschaften bei deren Bauvorhaben. So entstanden in Kohlsberg 14 und in der Ortschaft Wiefeldick 23 Eigenheime. 1972 errichtet die Genossenschaft 3 Häuser mit 21 Wohnungen auf dem Grundstück Neu-Löhdorf 13 – 17. Diese Wohnungen wurden als Eigentumswohnungen verkauft. Mit dem Bau eigener Wohnungen ging es 1973 weiter. So wurde das Haus Neu-Löhdorf 19 mit 20 Wohnungen fertig gestellt. 6 Wohnungen hiervon sind für Rollstuhlfahrer geeignet. Auch dieses Haus wurde mit öffentlichen Mitteln finanziert.

Zwischen 1978 und 1983 wurde die Beheizung aller Genossenschaftswohnungen von Einzelöfen auf Etagen- bzw. Zentralheizung umgestellt. Außerdem erhielten alle Wohnungen isolierverglaste Kunststofffenster. Ein weiterer Neubau wurde 1993/94 bezogen. Es entstanden 22 freifinanzierte Mietwohnungen auf dem Grundstück Friedenstraße 110 + 112. In das Haus 112 zog auch unsere Geschäftsstelle ein, die bis dahin an der Falkenstraße war. Im Jahr 2000 wurden dann 24 freifinanzierte Wohnungen auf dem Grundstück Friedenstraße 116 a – c fertig gestellt.
Danach folgte ein Projekt, dass sich über mehrere Jahre erstreckte: auf der Friedenstraße wurden die Häuser der 50er Jahre nach und nach energiesparend gedämmt und große Balkone angebaut. Das gleiche geschah in den Jahren 2013 – 2016 mit den Häusern auf der Eifel-/Spichernstraße in Merscheid.

Ende 2012 kaufte die Genossenschaft ein weiteres Grundstück in Neu-Löhdorf von ca. 3.500 m² Größe. Mit deren Bebauung wurde 2019 begonnen und es entstanden im 1. Bauabschnitt 17 neue barrierefreie Wohnungen, die Anfang 2020 bezogen wurden. Der 2. Bauabschnitt befindet sich zur Zeit in Planung. Dort sollen 19 weitere barrierefreie Wohnungen entstehen. Außerdem legt unsere Genossenschaft großen Wert auf die Instandsetzung und Modernisierung ihres Wohnungsbestandes.